Schattenarbeit

Mann. Moderne Betrachtungen.

Moderne Männer haben de facto keine Orientierung mehr, was denn ein „richtiger“ Mann sein soll. Das hat viele Ursachen, aber vor allem eine Konsequenz – darunter leiden ihre Frauen, ihre Söhne und Töchter und am allermeisten sie selbst. Denn ohne ein eindeutiges Männerbild ist das Mannsein nicht zu haben.

Das Buch ist ein überzeugender Entwurf für ein modernes Männerleben und setzt sich intelligent über die Kurzsichtigkeit der aktuellen Männerdiskussion hinweg. Es führt sehr lebensnah und konkret durch Themen wie Rollenmodelle, Vorbilder, Beruf, Sex, Alter, Gefühle, Kinder, Familienleben, Vaterschaft – und natürlich die Liebe, um die es am Ende in jedem Männerleben geht. (145 Seiten, € 19,80)

 

Leseprobe

„Im vorigen Kapitel ging es um die Frage, warum Sie als moderner Mann überhaupt über Ihr Mannsein nachdenken sollten. Die Antwort lautet kurzgefasst – Ihr Leben hängt davon ab. Die Frau, die Sie haben, die Beziehung, die Sie führen, Ihre Kinder, Ihr Erfolg im Beruf, Ihre Wirkung auf andere, die Koordinaten, nach denen Sie sich auf dieser Welt bewegen – alles wird davon abhängen, ob Sie als Mann durchs Leben gehen oder als Junge.

Der Unterschied dabei: Das Kennzeichen des Jungen ist, dass er sich der Welt auf verschiedenen Feldern ausgesetzt fühlt, sie ist ihm zu groß und zu komplex, er fühlt sich ihr nicht gewachsen. Also versucht er, sie zu verkleinern – er verweigert die Aufgabe in Liebe UND Beruf UND Familie groß zu werden und wird behaupten, dass das ja gar nicht geht bzw. dass Mann das auch gar nicht muss. Er wird in Folge in mindestens einem Bereich versagen, womöglich jämmerlich. Läuft es ganz schlecht, erreicht er in keinem der drei Bereiche etwas.

Ein Mann dagegen ist fähig, über sein Jungensein, seine Ängste und sein Schutzbedürfnis hinauszuwachsen, und zwar in die Welt hienein: Er will in  Liebe UND Beruf UND Familie groß werden und am besten großartig und das aus einem ganz einfach Grund – weniger ist ihm zu wenig. Ein Mann hat das Bedürfnis nach mehr und nicht nach mehr oder weniger. Er will sich nicht zufrieden geben, sondern wirklich zufrieden sein. Er will nicht alles, aber alles, was er sein kann.

Sein Ziel ist Entwicklung und nicht Stillstand und sein Erfolgsmaßstab ist nicht das Irgendwie aushalten und das Irgendwie durchkommen, sonndern das wirkliche Weiterkommen, das Verändern und Gelingen. Ob Sie das schaffen, ist übrigens leicht zu bemerken – und zwar für absolut jedermann/jederfrau – man merkt es an Ihrem Leben. Es ist lebendig. Weil es so wichtig ist, möchte ich das kurz erkäutern: Wir sind auf der Welt, damit es uns gut geht. Wir sollten als Mensch mehr werden und nicht weniger. Wenn man nicht gerade in einer Paranoiablase von nordkoreanischen Ausmaßen lebt, dann ist schwer vorstellbar, dass irgendjemand oder irgendetwas ein Interesse daran haben könnte, Sie unglücklich oder unter Ihren Möglichkeiten lebend zu sehen. Es macht schlicht keinen Sinn. Das Gegenteil erscheint mir unendlich wahrscheinlicher – Ihr Leben soll bitte gelingen. Für Sie und für die Menschen um Sie herum. Sie sollen mit Ihrem Wesen und Ihrer Persönlichkeit die Welt bereichern, nicht bearmen. Einen Mann erkennt man deshalb immer an seinen Lebensumständen, an dem, was ihm im Hier und Jetzt gelingt. Oder eben nicht. Und da gibt es ein paar Merkmale …

ERSTENS.
Mann hat eine Frau.

Das erste Kennzeichen für einen Mann ist mit blossem Auge sichtbar – eine Mann hat eine Frau an seiner Seite. Fast immer eine große Liebe, seine große Liebe. Ich habe dazu viele recherchiert, und es ist geradezu frappierend, dass alle Männer, die ich als richtige Männer betrachten würde, große Lieben an Ihrer Seite haben und sie auch in die Mitte ihres Leben stellen gestellt haben – Odysseeus stand neben Penelope und Humphrey Bogart neben Lauren Bacall. Steve McQueen, Kurt Tucholsky, Paul Newman, Sean Conary, Robert Redford und Bill Gates, sie waren und sind Männer mit einer große Liebe an ihrer Seite. Und das, was man salopp Frauengeschichten nennt, hört man von ihnen praktisch nie. Der Umkehrschluss ist unmissverständlich: Wenn Sie allein leben, sind Sie (noch) nicht Manns genug. Sorry.

Damit meine ich nicht ein paar zähe Singlemonate, die jedem passieren können, oder die schlimmen Jahre nach einer Trennung, einem Todesfall oder einer Scheidung. Ich meine das dauerhafte, hagestolze Alleinleben, das nicht teilen mag, keine Beziehung führen kann und sich selbst am Ende immer am wichtigsten nimmt.

Das kennzeichnet ein Jungenleben…“


Inhalt

Vorwort oder die Mannalphabeten S10

EINS
Mann oh Mann

1.1.Was wäre, wenn es alle Probleme in Ihrem Leben S13
nur gibt, weil Sie nicht Manns genug sind?
1.2. Der große Orientierungsgewinn: S14
Der Orientierungsverlust der Männer
1.3. Vom Jungen zum Mann. Oder eben nicht. S18
1.4. Ein Grund-Satz. S26
1.5. Das Mann-o-Meter S27

ZWEI
Was hart man davon, wenn man ein Mann ist?

2.1. Mann hat eine Frau. S38
2.2. Mann hat Sex. S54
2.3. Mann hat eine Familie. S56
2.4. Mann ist in einem Beruf, der Berufung ist. S73
2.5. Mann ist immer zuerst Sohn: über die Mutter. S81
2.6. Mann kann auch anders: über den Vater. S87
2.7. Mann verändert die Wirklichkeit. S95
2.8. Mann ist gebildet. S99
2.9. Mann achtet auf das Äußere. S102
2.10. Mann liebt die Wahrheit. S107

DREI
Manns genug: Eine Gebrauchsanweisung.

3.1. Die Antwort auf die Frauenbewegung ist nicht eine
Männerbewegung. Sondern die Männerundfrauenbewegung. S123
3.2. Niemand ist gerne kein Mann. S127
3.3. Man kann mit dem Mannsein jeden Tag anfangen. S129

Nachwort (bestehend aus einem Wort). S154

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