Was kann mitten im Sommer wohltuender sein als Schattenarbeit?
In diesem Sinn: Sommerblog 2.
Früher gingen die Mägde und Knechte der großen Höfe in der warmen Jahreszeit zum Gutsbesitzer, dem „Ur„, und baten um die Erlaubnis, für ein paar Tage oder Wochen nicht arbeiten zu müssen. Die Zeit der Aussaat und des Viehtriebs war harte Arbeit gewesen und für den Herbst stand die beschwerliche und von Eile getriebene Ernte bevor, von der keinesfalls klar war, ob sie überhaupt reichlich genug ausfiel, um den lichtlosen und herzkalten Winter gut zu überstehen.
Es galt also, neue Kräfte zu tanken; vielleicht Verwandte besuchen, eigene Angelegenheiten regeln oder auch einfach einmal nichts zu tun (daß die Mägde und Knechte mit einem Mitglied der Star Alliance verreisten, können wir ausschließen).
Man nannte diese Zeit daher mittelhochdeutsch „ur-loub„.
Wir bitten heute niemanden mehr um Erlaubnis, wenn wir uns Urlaub nehmen, vermutlich nicht einmal uns selbst. Wir fahren einfach und suchen bzw. buchen dann das, wozu Urlaub vermeintlich da ist – Erholung. Und obwohl inzwischen eine ganze Erholungsindustrie entstanden ist, die mit riesigem und ökologisch eigentlich gar nicht mehr vertretbarem Aufwand (Kreuzfahrten!) versucht, sämtliche schönen Flecken der Welt zu ruinieren, scheint genau das den meisten Urlaubern nicht zu gelingen – Erholung zu finden. Sie finden stattdessen kaum mehr als eine Art Fronturlaub vom Alltag. Die Wirkung dieser Art von Auszeit beruht vornehmlich auf Konsum, sprich: Shrimps, Wein und dem ungehinderten Zugang zu einem mit Sonnenschutzfaktor 30 sanft schimmernden Meer.
Wirkliche Erholung wäre dagegen ein innerer Vorgang – beruhend auf Erlebnissen, und Erlebnisse wiederum beruhen auf Neuem. In diesem Sinn 5 wärmstens empfohlene Urlaubstipps:
Schönen Urlaub!