„Ich brauche keine Mitfahrgelegenheit. Ich brauche Munition.“
(Volodymyr Selenski, amtierender Präsident der Ukraine, auf das Angebot des U.S.-Außenministeriums, ihn außer Landes zu schaffen)
Es gehört zu den Grundsätzen dieses Blogs, daß es niemals um aktuelle Geschehnisse oder Politik geht. Zuwenig Licht, könnte man über diese Felder sagen, zuviel Schatten. Daran ist einiges wahr, aber es ist nicht das wahre Motiv – wir schreiben in diesem Blog deshalb nicht über Aktualitäten oder politische Ereignisse, weil sie im Grunde nichts Spannendes haben; sie sind vorhersehbar am Rande der Langeweile, weil sie kaum mehr sind als immergleiche Demonstrationen von Kleinheit und Enge, von Herzensferne und Mutlosigkeit.
Der Präsident der Ukraine, der seinen Mut und seine Standhaftigkeit womöglich mit dem Leben bezahlen wird, ist eine leuchtende Ausnahme von dieser Regel. Auch deshalb, weil hier buchstäblich live die Entwicklung einer Persönlichkeit zu beobachten ist. Selenski war Schauspieler und TV-Comedian, bevor er Staatsoberhaupt wurde, und es ist zu vermuten, dass er bis zum Einmarsch der russischen Armee selbst nicht wusste, wieviel Kraft in ihm steckt.
Das wissen wir wohl alle nicht – aber wir können es herausfinden, indem wir unsere Leben von Zeit zu Zeit erneuern. Wir können uns entwickeln, die Dinge neu denken, neu angehen, neu machen. Wir können jeden Tag damit anfangen, besser zu werden.
„Selbstverbesserung ist wichtiger als Weltverbesserung.“ hat die Designerin Vivienne Westwood dazu gesagt und diesen Satz einen wunderbaren Sommer lang auf jedes Kleid und jeden Mantel und jede Jacke ihrer Kollektionen nähen lassen.
Ja, das ist gut möglich – daß nämlich Selbstverbesserung der zentrale Schlüssel zur Weltverbesserung ist. Dann können wir uns alle Think Tanks, alle politischen Korrespondenten und alle politischen Studiengänge glatt sparen. Wir fangen bei uns persönlich an.
Gerne mit einem T-Shirt von Vivienne Westwood bewaffnet…